Seit 2017 erproben wir an der WHR ein neues Modell der Schulbegleitung.
Schulbegleiter*innen sind eine Form persönlicher Assistenz und unterstützen Kinder mit Körperbehinderung, geistiger Behinderung oder psychischer bzw. seelischer Störung im schulischen Alltag. Schulbegleitung ist eine langfristig eingesetzte Maßnahme der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche nach § 35a SGB VIII.
Abweichend von der in der Schulbegleitung üblichen Einzelfallhilfe, erproben wir im Modellprojekt unter Mitwirkung des Jugendamtes das Konzept einer Pool-Lösung. Das bedeutet, dass ein monatlicher Stundenpool zur Verfügung steht, um Schüler*innen mit Förderbedarf in den Schulalltag zu integrieren. So können auch bisher nicht diagnostizierte Schüler*innen Unterstützung erhalten.
Dadurch wird Schulbegleitung zu einem infrastrukturellen Angebot der gesamten Schule. Ein aktives und enges Zusammenwirken der unterschiedlichen Professionen Schule und Jugendhilfe ist in gleicher Weise Voraussetzung und Markenzeichen unseres Modellprojekts. Dies stärkt präventive Ansätze und fördert die wichtige Arbeit an den Schnittstellen zu Grund- und weiterführenden Schulen.
Im Rahmen eines Forschungsprojekts der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg am Campus Reutlingen unter Leitung von Dr. Natalie Hartmann, wird der Frage nachgegangen, inwieweit das Modellprojekt zur langfristigen Entwicklung inklusiver Klassen und somit zu einer Reduzierung von Exklusionserfahrungen von Kindern und Jugendlichen im Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung beitragen kann. In einem ersten Schritt sollen hierfür Interviews mit dem beteiligten Personenkreis geführt und ausgewertet werden.